RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2011
Rechtsprechung
II. Bundesgerichtshof
ZPO §§ 726, 727, 731, 768, 794, 795, 797, 800Klauselerteilung auch für den Zessionar einer Sicherungsgrundschuld mit Vollstreckungsunterwerfung – VII. gegen XI. Zivilsenat des BGH
ZPO§ 726
ZPO§ 727
ZPO§ 731
ZPO§ 768
ZPO§ 794
ZPO§ 795
ZPO§ 797
ZPO§ 800
BGH, Beschl. v. 29.06.2011 – VII ZB 89/10 (LG Koblenz), ZIP 2011, 1438 (m. Anm. Kesseler, S. 1442)BGHBeschl.29.6.2011VII ZB 89/10ZIP 2011, 1438 (m. Anm. Kesseler, S. 1442)LG Koblenz
Amtliche Leitsätze:
1. Bei der Auslegung einer notariellen Unterwerfungserklärung muss der Notar im Klauselerteilungsverfahren grundsätzlich von dem Wortlaut der Urkunde ausgehen. Ist eine Vollstreckungsbedingung i. S. d. § 726 Abs. 1 ZPO im Wortlaut der notariellen Urkunde nicht angelegt, verbietet sich für den Notar die Annahme einer solchen Bedingung. Er kann sie nicht allein aus einer Interessenabwägung herleiten.
2. Dem Notar ist deshalb eine Auslegung verwehrt, die in einer notariellen Urkunde enthaltene Unterwerfungserklärung wegen Ansprüchen aus einer Grundschuld erstrecke sich nur auf Ansprüche aus einer treuhänderisch gebundenen Sicherungsgrundschuld, wenn sie im Wortlaut der notariellen Urkunde nicht angelegt ist.
3. Der Notar muss daher dem Zessionar einer Sicherungsgrundschuld die Klausel als Rechtsnachfolger ungeachtet der Entscheidung des BGH v. 30. 3. 2010 (XI ZR 200/09, BGHZ 185, 133 = ZIP 2010, 1072) erteilen, wenn die Rechtsnachfolge in die ZBB 2011, 295Ansprüche durch öffentliche oder öffentlich beglaubigte Urkunden nachgewiesen ist.
4. Die Einwendung, die Unterwerfungserklärung erstrecke sich nur auf Ansprüche aus einer treuhänderisch gebundenen Sicherungsgrundschuld und der Zessionar sei nicht in die treuhänderische Bindung eingetreten, kann der Schuldner nur mit der Klage nach § 768 ZPO geltend machen (abweichend von BGHZ 185, 133 = ZIP 2010, 1072).