RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln
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0936-2800
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2012
Rechtsprechung
III. Bundesgerichtshof
AGG §§ 1, 2, 6 Abs. 3, § 7 Abs. 1, § 8 Abs. 1, §§ 10, 15, 22Anwendung des AGG auf GmbH-Geschäftsführer
AGG§ 1
AGG§ 2
AGG§ 6
AGG§ 7
AGG§ 8
AGG§ 10
AGG§ 15
AGG§ 22
BGH, Urt. v. 23.04.2012 – II ZR 163/10 (OLG Köln), ZIP 2012, 1291 = DB 2012, 1499 = GmbHR 2012, 845 = NZG 2012, 777 = WM 2012, 1300 = EWiR 2012, 437 (Bross)BGHUrt.23.4.2012II ZR 163/10ZIP 2012, 1291DB 2012, 1499GmbHR 2012, 845NZG 2012, 777WM 2012, 1300EWiR 2012, 437 (Bross)OLG Köln
Amtliche Leitsätze:
1. Auf den Geschäftsführer einer GmbH, dessen Bestellung und Anstellung infolge einer Befristung abläuft und der sich erneut um das Amt des Geschäftsführers bewirbt, sind gem. § 6 Abs. 3 AGG die Vorschriften des Abschnitts 2 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und § 22 AGG entsprechend anwendbar.
2. Entscheidet ein Gremium über die Bestellung und Anstellung eines Bewerbers als Geschäftsführer, reicht es für die Vermutungswirkung des § 22 AGG aus, dass der Vorsitzende des Gremiums die Gründe, aus denen die Entscheidung getroffen worden ist, unwidersprochen öffentlich wiedergibt und sich daraus Indizien ergeben, die eine Benachteiligung i. S. d. § 7 Abs. 1 AGG vermuten lassen.
3. Macht der Kläger einen Anspruch auf Ersatz seines Erwerbsschadens nach § 15 Abs. 1 AGG geltend, obliegt ihm grundsätzlich die Darlegungs- und Beweislast dafür, dass die Benachteiligung für die Ablehnung seiner Bewerbung ursächlich geworden ist. Ihm kommt aber eine Beweiserleichterung zugute, wenn nach der Lebenserfahrung eine tatsächliche Vermutung oder Wahrscheinlichkeit für eine Einstellung bei regelgerechtem Vorgehen besteht.