RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln
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2199-1715
Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft
ZBB
2024
RechtsprechungLandgerichteGwG § 43 Abs. 1, § 46 Abs. 1 Nr. 2, § 48Unrechtmäßig lange Kontosperre wegen Geldwäscheverdachts
GwG§ 43
GwG§ 46
GwG§ 48
LG Frankfurt/M., Beschl. v. 22.01.2024 – 2-01 T 26/23 (AG Frankfurt/M.), BKR 2024, 348 = NJW 2024, 842 = ZIP 2024, 803LG Frankfurt/M.Beschl.22.1.20242-01 T 26/23BKR 2024, 348NJW 2024, 842ZIP 2024, 803AG Frankfurt/M.
Leitsätze des Gerichts:
1. § 48 GwG ist im Einzelfall einschränkend auszulegen.
2. Einer Bank als Verpflichtete im Sinne des Geldwäschegesetzes sind entgegen § 48 GwG die Kosten eines zivilrechtlichen Eilverfahrens auf Entsperrung eines Kontos ausnahmsweise aufzuerlegen, wenn die Bank nach einer ursprünglichen Geldwäscheverdachtsmeldung i. S. d. § 43 Abs. 1 GwG die Regelungen des Geldwäschegesetzes in erheblichem Ausmaß missachtet. Das ist anzunehmen, wenn die Bank die Frist von drei Werktagen aus § 46 Abs. 1 Nr. 2 GwG, bis zu welcher eine Transaktion durchzuführen ist, vollends missachtet und das Konto unberechtigterweise über einen Zeitraum von mehreren Wochen sperrt.